Vereinsgeschichte

Nicht nur wegen der vorbildlichen und gekonnten Abwicklung der vorausgegangenen Kreis- und Bezirksmeisterschaften, sondern gewissermaßen als krönenden Abschluss des Jubiläumsjahres, wurde dem TTC vom HTTV die Ausrichtung der Hessischen Meisterschaften vom 19.-21. Januar 1996 übertragen. Die Veranstaltung lockte die Tischtennis-Elite des Landes, die drei Tage um die Titel kämpfte. Presse und Fernsehen berichteten. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg! Dies wurde mit einer Erinnerungsurkunde des HTTV bestätigt, mit der dem TTC-Portas Heusenstamm die Anerkennung für hervorragende Vorbereitung und Durchführung der Meisterschaften ausgesprochen und die Verdienste aller Helfer besonders gewürdigt wurden.

Die TTC-Mädchen errangen Silbermedaillen in der Kreispokal-Runde der weiblichen Jugend. Das Endspiel fand am 11. Februar 1996 in Neu-Isenburg statt. Es spielten: Yvonne Lang, Susanne Rottstedt und Stefanie Greb.

Die „ERSTE“ schaffte im letzten Punktspiel, am 23. März 1996, durch einen Sieg bei der FTG Frankfurt den Klassenerhalt in der Regionalliga.- Von den übrigen 14 (!) TTC Mannschaften wurden 5 Meister ihrer Klasse und kein Team stieg ab. Es war dies nicht zuletzt eine Folge der hervorragenden Trainingsmöglichkeiten in der modernen Mehrzweckhalle. Übrigens: an Trainings-Gastspielern aus konkurrierenden Vereinen bestand kein Mangel, was die besagte Attraktivität, aber auch den guten Namen des TTC Heusenstamm dokumentierte.

Das Jahr 1997 begann wenig ermutigend mit einem Wasserschaden in der „Martinseehalle“, der die Nutzung für die Dauer von knapp 3 Wochen unmöglich machte. Der SC Klein-Krotzenburg stellte dankenswerter Weise die Kreuzburghalle kurzfristig zur Verfügung.

Im DTTB waren 10.510 Vereine mit 54.012 Mannschaften organisiert, und im HTTV waren es 1.233 Vereine mit 6.270 Mannschaften.- HTTV-Präsident Dieter Wedekind trat von seinem Amt zurück. Mit Anke Schreiber, die das Amt übernahm, führte erstmals eine Frau den HTTV.- Die Sparkasse Langen-Seligenstadt verlieh dem TTC den mit 3.000 DM dotierten Jugendförderpreis.-

Die Erste Mannschaft wurde Hessischer Pokalsieger und erreichte auch 96/97 das Saisonziel, den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest. Das Auftaktspiel im September 1996 bestritt der TTC erstmals „international“ an blauen Platten mit gelben Bällen.

Am 23. August 1997 verstarb völlig unerwartet Karl Michel im Alter von 62 Jahren. Mit seinem persönlichen und materiellen Engagement war er über 25 Jahre eine wertvolle Stütze des Vereins.

Die Aktivitäten des TTC blieben aber nicht auf den reinen Sportbetrieb beschränkt. Man war auch sonst sehr rührig. Waren es die Beteiligung am Heusenstammer Weihnachtsmarkt mit einem Stand, Grillfeste in der Grillhütte Martinsee oder gut organisierte Fahrradtouren. Es wurden auch Reisen unternommen. So im Mai 1997 ein Wochenend-Aufenthalt beim TV Borken in Westfalen anläßlich des 50-jährigen Jubiläums der Tischtennis-Abteilung. Mit 3 Mannschaften bestritt man drei Freundschaftsspiele.- Im September 1998 kam Besuch aus Tonbridge, der englischen Partnerstadt von Heusenstamm, nachdem bereits im Jahr zuvor 16 TTC`ler dort zu Gast gewesen waren. Die gegenseitigen Besuche waren Tradition, jeweils vom „Chef de Mission“ Dietmar Mohr mit hohem Engagement und erfolgreich organisiert.

Im Februar 1998 feierte Herbert Kranz, Sportreporter und TV-Sportredakteur, seinen 75. Geburtstag in der Martinsee-Halle. Auch er zählte zu den verdienten Mitgliedern des Vereins.

 Enes Gazic, im Juni 1978 nach Herbornseelbach gewechselt, kehrte nach genau 20 Jahren wieder nach Heusenstamm zurück.- Rudolf Adler erhielt aus der Hand von Bürgermeister Josef Eckstein die Ehrenplakette der Stadt Heusenstamm in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Förderung des TT-Sports und des Vereinswesens. Wie zur Bestätigung fügte Rudolf Adler seiner reichen Titelsammlung den Titel „Hessenmeister 1998“ im Doppel der Altersklasse 3 hinzu.

Der TTC trauerte um sein Ehrenmitglied und langjährigen Ersten Vorsitzenden Hans Schroth, der am 7. Juni 1998 im Alter von 70 Jahren überraschend verstarb.

Die 1. Mannschaft hatte die Saison 97/98 mit einem 3. Platz beendet, mit Shidong Li, dem ersten Chinesen in der Portastruppe. Mit ihm, Jens Lilienthal, József Leinweber, Christoph Paul, Markus Neeb und Markus Tremmel ging es dann in die Punktrunde 1998/1999 und zum Meistertitel, der, wie sich später zeigte, nichts wert sein sollte.

Im März 1999 kündigte die Firma Portas nach 15-jähriger Partnerschaft den Sponsorvertrag. Der TTC kehrte zu den Wurzeln zurück und änderte den Vereinsnamen wieder in „Tischtennis-Club Heusenstamm e.V.“, kurz: TTC Heusenstamm. Die Suche nach einem neuen Hauptsponsor war nicht von Erfolg gekrönt. Vernunft und Augenmaß waren von den Verantwortlichen gefordert, und sie handelten danach. Trotz Qualifikation der Ersten Mannschaft für die 2. Bundesliga 1999/2000 erklärten sie kurzerhand, wenn auch schweren Herzens, den Verzicht auf diese Klasse. Hier zeigte sich besonders das Format des die Richtung vorgebenden 1. Vorsitzenden Heinz Dreesen, der für diesen Bereich hinsichtlich der Sponsorenpflege und den Kontakten zu den Stadtvätern stets engagiert war. Kein Freund der lauten Worte, eher unauffällig, aber höchst effizient in seinem Wirken.

Manch wehmütiger Blick ging zurück in die frühen achtziger Jahre, die hohe Zeit der Bundesliga in der „Arena“, wo die zuletzt kommenden Besucher keinen Parkplatz mehr fanden. Doch diese Ära war vorbei. Allenfalls die Zweitklassigkeit konnte als erklärtes Ziel gelten. Jede Spielsaison wurde übrigens von einer informativen und Inserate trächtigen Broschüre begleitet, welche sorgfältig und sehr zeitaufwendig von F.-Günter Jörg erstellt worden war.

Der Schlingerkurs des Leistungsträger-Teams sollte es erlauben, die Entwicklung der nächsten fünf Perioden zusammenfassend vorweg zu nehmen. Saison 1999/2000 Meister und Aufstieg in die 2.Bundesliga. Saison 2000/2001 Abstieg in die Regionalliga. Saison 2001/2002 erneuter Anlauf zur 2. Bundesliga mit dem neuen Hauptsponsor, der Firma Blanke GmbH. Wohnungsbau, mit dem Ergebnis: Wiederaufstieg. Saison 2002/2003 Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft. Saison 2003/2004 Abstieg und Abschied von der 2. Bundesliga.

Zurück in das Millenium-Jahr: Alle Gründungsmitglieder und die, welche 40 Jahre und mehr dem TTC angehörten, trafen sich im Januar zu einem Abendessen im Kolleg des Restaurants Martinsee mit dem Vorstand. Eine schöne Würdigung der Veteranen. – Die Zweite Mannschaft mit Christoph Paul, Sven Lilienthal, Christoph Quast, Enes Gazic, Branko Cerjek und Bernard Vuko stieg von der Bezirksoberliga, über die Relegation, in die Verbandsliga auf. Der TTC war mittlerweile auch im Internet vertreten. – Eine Jugendmannschaft mit 6 Spielern besuchte die Justiz-Vollzugsanstalt (JVA) Rockenberg bei Friedberg zu einem Freundschaftsspiel, lernte ansatzweise die Lebensbedingungen der inhaftierten Jugendlichen kennen und erhielt Antworten auf viele Fragen. – Anlässlich der Weihnachtsfeier wurden, neben den Vereinsmeistern, auch Jürgen Heberer, Willi Kolb und Dr. Klaus Schröder für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Die zwei Jahre zuvor neu gegründete Damenmannschaft machte von sich reden. Sie errang im Februar 2001 den Kreispokal in Neu-Isenburg mit Monika Gerlach, Petra Olker und Bärbel Basch.

Im Juni gleichen Jahres beschloss der DTTB auf seiner Bundeshauptversammlung die neue Zählweise mit einer Verkürzung der Satzlänge auf 11 Punkte und die Einführung des 40-Millimeter-Balls ab der neuen Saison nun auch für die unteren Klassen.

Lag die Vereinsarbeit, von gelegentlichen Wechseln auf einigen Positionen einmal abgesehen, seit Bestehen des Vereins vorwiegend in den Händen der Erfahrenen, der Altgedienten, so taten sich auch neue  Mitglieder hervor, die zur Mitarbeit bereit waren. Allen voran Wolfgang Beer. Er war erstmals 1995 und 1996 als Beisitzer für den Bereich Jugend und Schülerwart in Erscheinung getreten, wurde dann 1997 zum Jugend- und Schülerwart in die Vereinsführung gewählt. Zwar wurde die Jugendarbeit beim TTC schon immer besonders gepflegt, doch mit Wolfgang Beer bekam dieser Bereich eine neue Dimension, die recht bald nur mit einem zusätzlichen Trainer- und Betreuerstab zu bewältigen war. Danach konnte er sein pädagogisches und organisatorisches Talent voll entfalten. Es kam schließlich nicht von ungefähr, daß die 1. Jugendmannschaft in der Hessenliga (höchste Jugendklasse) und die 2. Jugendmannschaft in der Bezirksliga (zweithöchste Jugendklasse) zu finden waren. Ein Leistungsträger par exellence, zu dem sich der TTC selbst beglückwünschen konnte.

Bei der Mitgliederversammlung im März 2003 gelang es nicht, den geschäftsführenden Vorstand zu wählen. Im zweiten Anlauf im Juni gleichen Jahres, nach Verdrängung einer gewissen Amtsmüdigkeit, wurde dann das Vorstandstrio Dreesen, Jörg und Kolb wiedergewählt.

Im Juni 2003 wurden die Bezirksvorrangliste und zwei Wochen später die Bezirks-Endrangliste des Nachwuchses vom TTC ausgerichtet. Jugendliche bewährten sich in der Organisation und auch als Spieler. Einen sensationellen Erfolg konnte Jan-Eike Schäfer vom TTC Heusenstamm verbuchen, der als Sieger der Bezirks-Endrangliste A-Schüler alle Konkurrenten hinter sich gelassen hatte.

Das Jahr 2004 sollte das Jahr des Umbruchs werden. – Zunächst aber kommt einem in hohem Maße exponierten Mitglied besondere Aufmerksamkeit zu. Die Rede ist von F.-Günter Jörg. Eintrittsjahr 1956 und gleich zum Kassenwart gewählt, ausgeübt bis 1961/ Jugend- und Schülerwart 1962-1964/ Kassenwart für den Gesamtverein (mit Tennisabteilung) 1965-1969/ Sportwart Tischtennis 1970 / stellvertretender Abteilungsleiter Tischtennis 1971/ Jugend- und Schülerwart Tischtennis 1972-1973/ Abteilungsleiter Tischtennis 1974-1976/ Stellvertretender Abteilungsleiter Tischtennis 1977-1979/ Zweiter Vorsitzender des TTC (ohne Tennisabteilung) von 1980 bis heute. Eine beeindruckende Bilanz ehrenamtlichen Wirkens!- Der Tischtennis-Spitzensport und F.-Günter Jörg, der über 20 Jahre lang unerschütterlich engagiert war in diesem ambivalenten Geschäft, das gehörte einfach zusammen, war ein Begriff.

Nachdem die Erste Mannschaft also im April 2004 erneut die 2. Bundesliga verlassen hatte, ohne großes Aufbäumen, wie die Presse kommentierte, machten sich auch Verschleißerscheinungen bei den Verantwortlichen bemerkbar, zumal der Profisport von den Mitgliedern schon lange nicht mehr unterstützt wurde, was die kläglichen Zuschauerzahlen unterstrichen. Schon einmal hatte sich die Vereinsführung, in der Saison 1984/85, mit einer vergleichbaren Situation konfrontiert gesehen und als Auffangstation den Zwei-Klassen-Schritt erwogen.

Dieses Mal traf der Vorstand eine Grundsatzentscheidung, die da hieß: Abschied aus dem „Oberhaus“ und verstärkte Förderung des Schüler- und Jugendbereichs. Um jedoch den selbst verordneten Abstieg nicht zu dramatisch werden zu lassen entschied man sich, dem Wunsch der designierten Akteure Rechnung tragend, letztlich für die Oberliga. Als „Fähnlein der sechs Aufrechten“ fanden sich um Bernd Strieder und Frank Pinter als Mannschaftsführer noch Branko Cerjek, Björn Appel, Robert Hölzchen und Christoph Paul. Von der bisherigen Ersten Mannschaft war, wie in diesem Geschäft so üblich, kein Spieler mehr vertreten.

Die Zahl der Mitglieder stieg auf 226 und damit auf den höchsten Stand seit Bestehen des TTC. Wenn es um Anerkennung geht, dann soll dieser wohl bedeutendste Aktivposten des Vereins letztendlich nicht unerwähnt bleiben. Um allen aktiven Spielern die gebührende Referenz zu erweisen, hier die abermalige aktuelle Auflistung aller Mannschaften: 

Mit Monika Gerlach wurde eine äußerst verdienstvolle aktive Spielerin zur „TT-Spielerin des Jahres 2004“ gewählt. 

Die für das Jubiläum erforderlichen Vorbereitungen stellten eine Aufgabe dar, der sich die Vereinsführung nicht entziehen wollte. Deshalb wurden die Neuwahlen von Vorstand und Verwaltungsrat in den Herbst 2005 verlegt. 

Zwar konnten die Altverdienten aus der Führungsetage mit Stolz auf fünfzig Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit zurückblicken, einhergehend jedoch mit dem immer stärker werdenden Wunsch nach einer Wachablösung. Schließlich, wie der Altersspiegel belegt, bilden im 50. Jubiläumsjahr Michael Beck, Günter Boening, Emil Gerich, Carl-Heinz Hartmann, F.-Günter Jörg, Dr. Klaus Schröder, Gerald Seefellner, Walter Tielke und Werner Traut die Gruppe der über 65jährigen. Darüber rangieren noch die über 70jährigen mit Rudolf Adler, Rolf Barner (-Chronist-), Karl Buseck, Heinz Dreesen, Gaetano Guarnaccia und Walter Pöhlmann.- Neben den beiden Vorsitzenden Heinz Dreesen und F.-Günter Jörg sind im Verwaltungsrat noch Rudolf Adler, Günter Boening und Walter Pöhlmann präsent.

Der TTC Heusenstamm gilt als ein echter Sympathieträger im gesellschafts- und sportpolitischen Bereich, der in der Region über viele Jahre im Oberhaus vertreten war, als andere Vereine längst das Handtuch geworfen hatten, und der bis in das Jubiläumsjahr seinen Ruf als besondere Adresse im Tischtennissport ausbauen und bewahren konnte. Dies wird sich mit Sicherheit in den zu erwartenden Glückwünschen und Festreden wiederfinden. Der Integrationsprozess der nachrückenden Generation, sowohl im sportlichen als auch im verwaltungstechnischen Bereich hat bereits begonnen. Der TTC-Heusenstamm kann mit Zuversicht in die Zukunft blicken!