nahm er seine Briefmarken in die Hand und bot sie einem amerikanischen Soldaten im Tausch gegen Tischtenniszubehör (Ball, Schläger und Netz) an.„Fuggeln“ hatte Erfolg und in der Werkstatt von Friedel Kilian (Ludwigstraße) war Beginn des Tischtennisspiels. Die Werkstatt bot sich an, da sie gleich um die Ecke der Feldstraße lag und man zu Zeiten der Ausgangssperren nicht so weit laufen musste. Im Lauf der Monate verbesserte sich die allgemeine Situation, und nun wurde das katholische Vereinshaus neuer Austragungsort der inzwischen sechsköpfigen Sportlergruppe. Es war eine sehr arme Zeit, und so erinnert sich Werner Schrodt, neben Georg Weber ein Tischtennis-Urgestein, dass man unter Zuhilfenahme von Schmirgelpapier und Aceton beschädigte Tischtennisbälle – wie bei einem Fahrradschlauch – mühsam und zeitaufwendig flickte. Da noch keine Tischtennisplatten zur Verfügung standen, wurden normale Tische aneinander gestellt. Traf nun der Ball eine der sich durch das Aneinanderstellen ergebenden Kanten im Mittelteil der Spielfläche, dann gab es „Wiederholung“. Inzwischen hatte Alfons Rebell bei einer Tante in Bad Mergentheim 36 Tischtennisbälle organisiert, und so fehlte nur noch eine TT-Platte.Auch diese ließ sich beschaffen und wurde mittels Drückkarren zu Fuß von Neu-Isenburg nach Heusenstamm geschafft.
Bis zum Jahre 1948 spielte man als Katholische Jugend, dann wurde eine Zugehörigkeit zu einem offiziellen Sportverein vom Verband verlangt und so schlossen sich die Tischtennisspieler der TSV Heusenstamm an.Jetzt gab es auch überragende sportliche Erfolge, denn Alfons Rebell wurde Fünfter der Hessischen Jugendmeisterschaften und qualifizierte sich für die Deutschen Titelkämpfe. Da es in der TSV-Turnhalle zu Platzproblemen kam, wurde nun das Gasthaus „Zum goldenen Löwen“ die neue Heimat der Tischtennis-Aktiven und blieb es auch bis zur Vereins-Gründung im Jahre 1955. Noch erwähnenswert,dass in der Regel das Fahrrad das Beförderungsmittel der Spieler war,und wenn möglich wurde das Holzvergaser-Auto vom Milch-Wendler zum Transport der Mannschaft genutzt. Die Spiele gegen andere Mannschaften nahmen dabei sehr viel Zeit in Anspruch, da meist nur eine einzige Platte zur Verfügung stand.
Das zur Vorgeschichte des Tischtennissports in Heusenstamm!